Geschichtliches über Gresten
Grostain, später Grosten und Groesten geschrieben (der Name kommt aus dem slawischen Koroscina und bedeutet „Kärntner Gegend“), war ursprünglich eine sumpfige Waldgegend, wo Bär, Eber und anderes Wild hausten, und die besonderen Fischreichtum besaß. Die allerersten festen Siedler waren Bajuwaren. Sie setzten ihre Einzelgehöfte auf die Höhen ringsum und wir haben heute noch Hofnamen, die darauf zurückzuführen sind.
Der erste urkundlich bekannte Grestner (1260) ist Nordevinus de Grosten, miles; das ist ein Ritter, ein Dienstmann Friedrichhs von Havsekke (Hausegg). Auf einem steilen Felsen stand, vermutlich schon im 11. Jhdt., die „Burgveste“ Hausegg, später Oberhausegg benannt. (Nach Kerschbaumer schon 1099 als der Stammsitz der Hausegger Ritter bekannt.) Die Herren von Hausegg erscheinen im 12. und 13. Jahrhundert als regensburgische und seitenstettische Lehensträger. Mit diesen jeweiligen Burgherren von Ober- und später unter den Zinzendorfer Herren auch von Nieder-Hausegg ist die Geschichte des Marktes Gresten stets eng verknüpft.
Im Jahre 1305 erlosch das adelige Geschlecht derer von Hausegg.
Zum ersten Male wird der Name Grostain in einem Güterverzeichnis der Babenberger um 1230 erwähnt, und man nimmt an, dass die ältesten Markthäuser damals schon standen. Ein erstes richtiges Verzeichnis von Häusern und ihren Eigentümern ist erst 1588 angelget worden. Aus aufgefundenen Protokollbüchern geht hervor, dass die meisten Häuser im Oberen und Unteren Markt aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen.
Dass „Grösten“ schon frühzeitig den Marktrang hatte, geht aus einer Urkunde von 1292 hervor. Inzwischen war die Festung Oberhausegg langsam dem Verfall anheimgegeben und Niederhausegg, erbaut zu Ende des 13. Jahrhunderts, blühte auf. Als erster Besitzer des letzteren wird Otto von Zinzendorf genannt. Nach dem Aussterben des Geschlechtes der Zinzendorfer kam Niederhausegg 1765 käuflich an die Herren von Stiebar (ursprünglich Stüber), welche die „Burgveste“ umbauten und in das heutige Schloss verwandelten, dem sie durch kaiserliche Erlaubnis den Namen Stiebar gaben. Den Herren von Stiebar folgten 1820 die von Knorr. Die letzte dieses Stammes, Freiin Josephine von Knorr, vererbte den gesamten Besitz 1908 an Graf Seefried, dessen Gemahlin eine bayrische Prinzessin und Enkelin Kaiser Franz Josefs war. Die Familie Seefried ist heute noch Schlossherrschaft auf Stiebar.
Dieser kurze geschichtliche Überblick wurde zum Teil aus der aufliegenden „Geschichte des Marktes Gresten“ (Verfasser: Otto Seefried), zum andern Teil aus schulstofflichen Sammlungen und gemeindeamtlichen Aufzeichnungen zusammengetragen.
Wappen von Gresten
In Blau eine silberne Zinnenmauer mit zwei zinnengekrönten,jeweils mit 3, 1 : 2 gestellten, Schießscharten versehenen Türmen mit rotem Spitzdach, auf der Spitze jeweils eine
silberne Kugel, dazwischen ein niedriger, bis an die untere Schießschartenachse der beiden äußeren Türme reichender, zinnengekrönter Turm, daraus ein braungekleideter, bärtiger
Mann wachsend, in seinen beiden erhobenen Händen, rechts einen Hammer, links einen Schlägel über seinem Haupt haltend.
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Ehrenbürger von Gresten:
seit | Name | Funktion |
1876 | Franz Schmidinger | Dechant |
1884 | Josef Kotter | Oberlehrer |
1901 | Dr. Heinrich Zrenner | Gemeindearzt |
1903 | Johann Oberndorfer | Reichsratsabgeordneter |
1904 | Freifrau Josephine von Knorr | Schloßherrin auf Stiebar |
1906 | Franz Alt | Maler |
1908 | Alfred Ritter von Lindheim | Landtagsabgeordneter |
1913 | Karl Grießler | Bürgermeister |
1937 | Hermann Anderle | Bürgermeister |
1937 | Franz Pregartbauer | Bürgermeister |
1950 | Karl Buchebner | Gemeinderat |
1952 | Josef Unterberger | Gemeinderat |
1958 | Dr. Gustav Hermann | Bezirkshauptmann |
1963 | Wilhelm Sigmund | Bürgermeister |
1993 | Hermann Fahrnberger | Bürgermeister |
1997 | KommRat Waltraud Welser | Industrielle |
1997 | KommRat Josef Welser | Industrieller |