Die Pfarre

Römisch-katholisches Pfarramt
Friedhofgasse 1
3264 Gresten
Tel.: 07487 2224
pfarre.gresten@aon.at
http://pfarre.kirche.at/gresten

Hl. Messen:
Sonntags 08:30, 10:00 und 19:00 Uhr

Es soll erwähnt werden, dass die Pfarre Gresten eine Filiale der um 1100 entstandenen Pfarre Steinakirchen (als Kirche im 10. Jahrhundert errichtet), um 1200 ein Vikariat von Steinakirchen und um 1600 selbstständige Herrschaftspfarre wurde. Sie stand unter dem Patronat des jeweiligen Burgherrn von Niederhausegg-Stiebar.

Über dem Türsturz des südlichen Einganges in Stein gemeißelt die Jahreszahl 1482. Die große Glocke stammt aus dem Jahre 1489, wiegt 1400 kg und ist auf den Ton „F“ gestimmt. Über dem rechten Seitenaltar das Gemälde „Kreuzigung“ vom Kremser Schmidt; linker Seitenaltar: ein Bild aus der Nazarenerschule in Rom. Das Taufbecken ist aus Untersberger Marmor. Bemerkenswert sind die marmornen Gedenktafeln- lebensgroße Reliefs der einstigen Burgherren Hanns Friedrich von Zinzendorf (1591), Erbauer des Pfarrhofes und großer Förderer der Schule, und Alexander von Zinzendorf (1577), der in Ungarn das Kriegshandwerk erlernte, die abenteuerliche Fahrt des Grafen Hannibal von Embs nach Marokko als Fähnrich mitmachte, an der Eroberung der Festung Penon de Velez in Afrika teilnahm, als Hauptmann die Insel Korsika gegen die Türken verteidigen half und heimgekehrt nach Gresten im 35. Lebensjahr an der Pest starb.

Außerhalb der Kirche, in der Mauer gegenüber (Nordseite) befinden sich Grabsteine von Eisenherren und Eisenhändlern, aus denen die Verbindung mit Eisenerz und Steyr hervorgeht. An der Hauptstraßenseite der Kirche das Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten des ersten und zweiten Weltkrieges; künstlerischer Entwurf von der Firma Ploberger & Mayr, Linz.
Auf dem nahe gelegenen (westliche Richtung) Bergfriedhof, angelegt 1792, findet man viele alte Gedenktafeln von einstigen Grestner Bürgern und die Familiengruft der Schlossherrschaft auf Stiebar.

Was die Baukunst anbetrifft, so haben wir in der Pfarrkirche eine Vertreterin der Spätgotik, jedoch in den Grundmauern ist sie wesentlich älter. Es soll ursprünglich eine Holzkirche hier gestanden sein, aus welcher später ein Steinbau wurde. Jedenfalls steht das Baujahr 1482 über dem Türsturz des südlichen Einganges. Die Kirche ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit zusammengesetzten Kreuzgewölben, deren wunderschöne Rippenverschlingungen- besonders im rechten Seitenschiff- als donauländische Stileigentümlichkeit hervorzuheben wären. Das Chor ist unbedingt älter als das Schiff der Kirche; es ist jedoch nicht zu ermitteln, wann eigentlich der erste Kirchenbau stattfand. Im Laufe der Zeit ist zugebaut, umgebaut worden; so gehört der schöne Turm mit seinem Satteldach bereits dem späteren Stil des Frühbarocks an. Zu Ende des 18. Jahrhunderts wurden der Kirche beiderseits Emporen angebaut, die jedoch 1946 als künstlerisch untragbar wieder entfernt worden sind.